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Deutsche Gesellschaft für Allgemeine und Krankenhaus-Hygiene e.V.

MODULARE FORTBILDUNG KRANKENHAUSHYGIENE
Möglichkeit für Ärzte anderer Fachrichtungen, nach einer curricularen Fortbildung als Krankenhaushygieniker zu arbeiten.
ANTIBIOTIC STEWARDSHIP KURS DER DGKH
Fortbildung zum ABS-Experten
KURS UMWELTHYGIENE
PRAKTISCHE UMWELTMEDIZIN – MODUL I
23.-26. Juni 2025, Dortmund

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Hygiene-Tipp, September 2009

Was zeichnet hochwertige OP-Textilien aus?

01.09.2009

Hochwertige Funktionstextilien müssen in der Lage sein, den Keimdurchtritt im trockenen wie im nassen Zustand zu verhindern. Darüber hinaus müssen sie mikrobiologisch rein sein, frei von organischer Materie, frei von Teilchenmaterie und dürfen möglichst keine Partikel freisetzen. Weiterhin muss gewährleistet sein, dass ein Flüssigkeitsdurchtritt ausgeschlossen ist.

Das OP-Personal erwartet darüber hinaus, dass die Berst- und Reißfähigkeit hoch ist. Daneben spielt auch der Komfort eine erhebliche Rolle, denn luftdurchlässige Kleidung verbessert den thermischen Komfort für den Träger durch ihre Fähigkeit des Luftaustausches zwischen der Innen- und Außenseite. Hierdurch wird verhindert, dass das medizinische Personal übermäßig transpiriert und trägt somit dazu bei, dass möglichst wenige Mikroorganismen mit Schweiß abgesondert werden.

Vor nicht allzu langer Zeit wurden in den OP-Abteilungen in erster Linie Baumwollprodukte als OP-Mäntel und Abdeckmaterialien verwendet. Dieses Material ist bekanntermaßen nicht in der Lage, Flüssigkeiten und Bakterien zurückzuweisen, sondern sogar besonders gut in der Lage, Flüssigkeiten aufzunehmen, weiterzuleiten und damit auch Mikroorganismen zu transportieren.

Darüber hinaus geben Baumwollprodukte erheblich Partikel ab, die wir als Flusen zuhause im Wäschetrockner kennen und alle erinnern sich sicherlich noch an grün oder blau eingestaubte Abluftgitter im OP.

Diese Partikel sind in der Lage, Mikroorganismen zu transportieren und stellen immer einen Risikofaktor dar.

Ein OP-Textil, das nicht mindestens der Norm EN 13795 entspricht, hat heute im OP nichts mehr zu suchen. Hier hat die Technik Fortschritte gemacht und neue Materialien entwickelt, die den bisherigen überlegen sind.

Die Erkenntnisse der Hygiene und des Arbeitsschutzes lassen es nicht mehr zu, auf Materialien zurückzugreifen, die nicht der EN 13795 entsprechen.

Durch die neuen OP-Textilien/Medizinprodukte, die die Anforderungen der Norm erfüllen, ist ein Quantensprung geglückt, der sowohl die Arbeitsbedingungen im OP massiv verbessert und gleichzeitig das Infektionsrisiko reduziert hat.

Grundsätzlich sind alle Medizinprodukte/OP-Textilien, die die Norm EN 13795 erfüllen, OP-geeignet. Selbstverständlich gibt es auch hier unterschiedliche Qualitäten.

Sich klar für wiederaufbereitbare Textilien und gegen Einmalprodukte auszusprechen oder umgekehrt, ist aufgrund der Vielfalt der Produkte mit den unterschiedlichen Qualitäten nicht möglich.

Grundsätzlich sollte jedoch darauf geachtet werden, dass Tragekomfort und Luftdurchlässigkeit gesichert sind, was bei Einweg-Folienlaminaten eher zweifelhaft ist.

Krankenhäuser, die Schwächen im Hygienemanagement haben, werden unter dem System der Fallpauschalen in schwere See geraten und möglicherweise untergehen.

Es ist daher dringend erforderlich, sein gesamtes Konzept darauf abzustellen, mit hoher Qualität Komplikationen, zu denen auch Infektionen gehören, zu vermeiden, den Krankenhausaufenthalt so kurz wie möglich zu gestalten und damit den höchst möglichen Erlös zu erzielen.

Der Einsatz von Billigprodukten mit Schwächen kann bittere Folgen haben

W. Popp, K.-D. Zastrow

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