15.11.2019
Nach Angaben von Herstellern nehmen auch in Deutschland Dusch-WCs („Washlets“) zu. Diese gibt es im deutschsprachigen Raum seit Jahrzehnten, in Asien findet man sie überall.
Bei den Dusch-WCs fährt nach dem Stuhlgang eine Düse von der Rückseite aus und duscht den Analbereich ab, der danach über die gleiche Düse trocken geföhnt wird. Dabei dauert es sehr lange, bis die Haut richtig trocken ist, sodass die Reinigung mit Papier wesentlich schneller ist.
Der positive Effekt eines Dusch-WCs ist, dass im privaten Bereich behinderten Menschen, die sich nicht mehr den Po wischen können, eine selbständige Benutzung der Toilette möglich ist.
Allerdings zeigen verschiedene Untersuchungen – inzwischen auch aus Japan –, dass die ausfahrende Düse massiv mit Darmkeimen kontaminiert ist, so dass von einer Weiterverbreitung auf nachfolgende Nutzer ausgegangen werden kann. Dieses ist besonders problematisch angesichts der hohen Trägerrate mit multiresistenten Keimen in der Allgemeinbevölkerung. Derzeit existieren keine Reinigungs- und Desinfektionsverfahren für diese Systeme, die o.g. Problematik hygienisch adäquat verhindern. Auf Grund dessen sollten Dusch-WCs im Gesundheitswesen nicht zum Einsatz kommen.
Walter Popp, Lutz Jatzwauk, Ricarda Schmithausen, Wolfgang Kohnen
Der Kurztipp im Auftrag der DGKH gibt die Meinung der Autoren wieder.