In den letzten Jahren sind mehrfach nosokomiale Infektionen nach endoskopischen Untersuchungen unter Nutzung flexibler Endoskope publiziert worden. Meist wird eine insuffiziente Aufbereitung der Endoskope als Ursache vermutet oder nachgewiesen. Teilweise können die Übertragungen auf konstruktionsbedingte Probleme bei der Aufbereitung zurückgeführt werden, insbesondere bei Duodenoskopen.
Bisher wird der Absaugschlauch als mögliche Quelle der Kontamination völlig außer Acht gelassen. In der Annahme, dass die Absaugung eine „Einbahnstraße“ darstellt und ein Reflux aus den kontaminierten Schläuchen nicht vorkommen kann, wird bei endoskopischen Untersuchungen des oberen und unteren Gastrointestinaltrakts der Absaugschlauch nach der Untersuchung vielfach nicht gewechselt. In der Praxis ist ein solcher Reflux aus dem benutzten Absaugschlauch in das frisch aufbereitete Endoskop nachweisbar. Es ist daher notwendig, nach jeder Untersuchung den zwischen der Absauganlage und dem Absauganschluss am Versorgungsstecker des Endoskops angebrachten Absaugschlauch komplett zu wechseln. Das beschreiben auch die Gebrauchsanweisungen der Hersteller der Endoskope.
Lutz Jatzwauk, Walter Popp, Ricarda Schmithausen, Wolfgang Kohnen
Der Kurztipp im Auftrag der DGKH gibt die Meinung der Autoren wieder.