Nur zwei Pflegemittel erfüllen die Hygienenorm
Kontaktlinsen-Pflegemittel sind keine Garantie für einen 100-prozentigen Schutz vor Augeninfektionen. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie, die auf dem Internationalen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) vom 7.-10. April 2002 in Berlin vorgestellt werden wird. Kontaktlinsen-Pflegemittel verschiedener Hersteller – für Kontaktlinsen für den Mehrfachgebrauch – wurden hinsichtlich ihrer Reinigungs- und Desinfektionseigenschaften untersucht. Die Studie gelangte zu dem Ergebnis, dass die Mehrzahl der geprüften Pflegemittel massive Wirkungslücken aufweist. Nur zwei Pflegemittel erfüllten die Desinfektionsleistung, die in einem internationalen Normentwurf festgelegt ist, wobei die Wissenschaftler auch diese Norm in einigen Anforderungen für unzureichend halten.
Diese mangelnde Desinfektionsleistung ist nach Ansicht der Wissenschaftler ein wesentlicher Risikofaktor für die Entstehung von Hornhautentzündungen. Bakterielle Infektionen sind bei Kontaktlinsenträgern häufiger zu beobachten als bei anderen Personen. Einer der wichtigsten Gründe für die Infektionen ist die unzureichende Hygiene bei der Handhabung von Kontaktlinsen. Hygienefehler entstehen bereits bei der Benutzung der Kontaktlinsenbehälter, die z.T. nicht sachgerecht desinfiziert werden und in denen sich erhebliche Keimmengen befinden, auch werden Reinigungs- und Aufbewahrungsmittel nicht oft genug gewechselt. Nun zeigte die Studie, dass auch die meisten Pflegemittel nicht 100-prozentig vor Keimen schützen.